Während viele dem Jahreswechsel entgegenfiebern, sind manche schon längst auf einen erfolgreichen Start in die Rallye-Staatsmeisterschaft 2020 programmiert / Die Topstars von Freistadt sind bereit für ein Action-Feuerwerk 
                                         
                                      Fotos: Harald Illmer, Dominik Fessl  
                                      
                                        
                                      
                                      Der  Jahreswechsel steht unmittelbar bevor. Morgen ist Silvester, und  während ein großer Teil der Menschheit dabei an ein Fest denkt,  fällt den Stars der Jännerrallye beim Wort Fest nur ein, dass möglicherweise  noch fest getestet werden muss. Denn die 35.  Internationale LKW   FRIENDS on the road Jännerrallye presented by  LT1 im  oberösterreichischen Freistadt startet schon am Freitag, also zwei  Tage nach Neujahr, mit dem offiziellen Shakedown  in Oberrauchenödt.  Und spätestens bis dahin sollten die Setups der Autos passen. Ein  Unterfangen, das gerade im Mühlviertel sowieso immer mit einem  großen Unsicherheitsfaktor behaftet ist. Denn was heute noch gut für  eisige Streckenteile ist, kann morgen schon im wahrsten Sinn des  Wortes Schnee von gestern sein. Immer noch hoffen die Piloten genauso  wie Organisatoren und auch Fans auf die weiße Pracht von oben, also  das, was die Jännerrallye so einzigartig vom Rest der österreichischen  Staatsmeisterschaft unterscheidet.  
                                        
                                      In  Wahrheit haben die Sieganwärter der 2020er-Ausgabe freilich keine  Silvesterraketen mehr im Sinn, sondern sind sie bereits voll und ganz  auf jenes Feuerwerk programmiert, das sie auf den insgesamt 15 Sonderprüfungen am Samstag und Sonntag abbrennen wollen.  „Es gibt nur Vollgas vom  ersten Kilometer weg, sonst bin ich wahrscheinlich chancenlos“,  schätzt Staatsmeister Hermann  Neubauer die Stärke seiner härtesten Verfolger realistisch ein. Zu diesen  zählen in erster Linie natürlich Vorjahrssieger Julian  Wagner und dessen Bruder Simon  Wagner,  die mit ihren Soda-Fabia-R5-Raketen Neubauers Ford Fiesta auf Distanz  halten möchten. „Es ist kein Geheimnis, dass ich bei der  Jännerrallye schnell sein kann“, ist Simon  Wagner selbstbewusst, erinnert sich jedoch auch daran, „dass ich hier  schon ein paar Mal in sehr aussichtsreicher Position ausgefallen  bin.“ Julian  Wagner wiederum, der 2019 seine Gegner am Ende mit über acht Minuten  Vorsprung demolierte, hat dieses Mal das Gesamtziel Meistertitel im  Auge und weiß: „Wichtig ist es, die Jännerrallye ins Ziel zu  bringen. Entschieden wird die Meisterschaft dort nicht.“  
                                        
                                      Die  Rolle eines Jägers aus dem Hinterhalt darf man Johannes  Keferböck umhängen. Der Pregartner im heuer giftgrün designten Skoda FabiaR5  weiß aus dem Jahr 2018, wie man sich als Jännerrallye-Sieger fühlt.  Keferböck: „Ich habe viel an meiner Einstellung zum Rallyesport  gearbeitet, will mir nicht mehr so viel Druck auflasten und mit einer  gewissen Leichtigkeit an die Aufgaben herangehen. Vielleicht ist das  ein Erfolgsgeheimnis.“  
                                        
                                      Ebenfalls  mit gewissen Chancen behaftet darf der Oberösterreicher Gerald  Rigler ins Rennen gehen. Sein zweiter Jännerrallye-Platz vom letzten Jahr  kam nicht überraschend, sondern war der verdiente Lohn gekonnter  Arbeit. Rigler: „Das war das bisherige Highlight meiner Karriere.“  Der Brunnenbauer aus Mitterkirchen weiß um seine Möglichkeiten im  Ford Fiesta R5 Bescheid und beurteilt seine Erfolgsaussichten in  bekannt redseliger Art: „Jo, geht eh!“ 
                                      Auf  keinerlei aktive Jännerrallye-Erfahrung kann der Steirer Günther  Knobloch verweisen. „Ich bin heuer zum ersten Mal am Start, lass‘ mich  einfach nur überraschen und versuche von der ersten Minute an, diese  Rallye zu genießen.“ Wozu „Genussmensch“ Knobloch freilich  fähig ist, hat er schon in der letzten Rallyesaison bewiesen, wo er  als Skoda-Fabia-R5-Dbütant drei Mal aufs Stockerl fuhr. 
                                        
                                      Ein  weiterer Action-Garant ist diesmal ebenfalls wieder mit dabei - Gerhard  Aigner,  letztes Mal Dritter, vor zwei Jahren Zweiter. Der Vorchdorfer, der  längere Zeit nicht mit von der Rallye-Partie war, weil ihm schlicht  und einfach das nötige Geld dafür gefehlt hat, hat diesmal wieder  einen Platz im Cockpit eines Skoda Fabia R5 von Raimund  Baumschlagers BRR Team gefunden, ist damit Stallkollege von Julian  Wagner und bringt seinen Liebe zur Jännerrallye in der ihm eigenen  Trockenheit auf den Punkt: „Normalerweis‘ darfst über die Kosten  für so einen Start nicht nachdenken, aber wenn die Geilheit größer  ist als die Vernunft, dann kommt so was halt zustande.“ Eleganter  könnte ein Schlusssatz das geilste Motorsport-Event Oberösterreichs  betreffend nicht sein!  
                                      Pressebetreuung 35. Int. LKW FRIENDS on the road Jännerrallye presented by LT1  
Sportpressedienst 
Armin Holenia, Wolfgang Nowak  |