Nach einem überaus turbulenten ersten Tag führt bei der 35. Internationalen LKW   FRIENDS on the road Jännerrallye, presented by LT1 der Oberösterreicher Simon Wagner klar vor Staatsmeister Hermann Neubauer und Lokalmatador Martin Fischerlehner / Morgen fällt die Entscheidung und Schnee. 
                                     
                                      Fotos: Harald Illmer 
                                      
                                        
                                      
                                      
                                      
                                      Tag 1 der 35.  Internationale LKW   FRIENDS on the road Jännerrallye, presented by  LT1 ist geschlagen, und fad ist dabei wohl keinem geworden. Denn der Saisonauftakt  zur österreichischen Staatsmeisterschaft bot den Tausenden Zuschauern im oberösterreichischen Mühlviertel so  einiges an Turbulenzen. Aber nicht nur deren Nervenkostüm wurde  gehörig strapaziert, sondern auch das einiger Aktiver. Darunter auch  das von zwei absoluten Sieganwärtern. Zum einen wurde Staatsmeister Hermann  Neubauer auch heuer vom Jännerrallye-Fluch zumindest gestreift. Ein Dreher  und ein Starterproblem am Ford Fiesta R5 warfen den Salzburger auf SP  6 Schönau – St. Leonhard um eineinhalb Minuten zurück. Und noch  ehe dadurch alles bereits mit einem Alleingang der dominierenden  Brüder Julian  und Simon Wagner zu spekulieren begann, war schon wieder alles anders. Denn plötzlich  fehlte im Ziel der SP 7 St. Oswald – Sandl der Skoda Fabia von  Vorjahrssieger Julian  Wagner.  Der Grund: Der junge Mauthausener hatte links hinten irgendwo  angeschlagen, sich die Felge zerstört und war gezwungen, in der  Prüfung das Rad zu wechseln und die Bremsscheibe abzumontieren. Ohne  Bremsleistung auf der kaputten Heckseite war er dann chancenlos, kam  mit über 12 Minuten Verzögerung ins Ziel. Und musste dann mit dem  defekten Auto auch noch die fast 19 Kilometer lange Abschlussprüfung  des ersten Jännerrallye-Tages bestreiten. Die Folge: nur Rang 32 (!)  mit 12,5 Minuten Rückstand. 
                                        
                                      Als  Führender darf sich zu Recht Simon  Wagner vor dem morgigen Entscheidungstag zur Ruhe legen. Der in  Unterweitersdorf lebende Oberösterreicher mit  Europameisterschafts-Erfahrung und auch heuer -Ambitionen war von  Beginn an   
                                      auf  Führungsanspruch getrimmt und zeigte dies durch eine tolle  Performance. Im Reifenpoker, der sich aus morgendlichem Eis,  vormittägigem Morast, nachmittägigem Matsch und letztendlich  abendlichem Schnee ergab, setzte Wagner stets auf das richtige Blatt  und liegt mit weit über eineinhalb Minuten Vorsprung auf Platz eins.  Dass hinter ihm trotz des Pechs bereits wieder Hermann  Neubauer liegt, spricht für die Klasse eines Meisters. Diese bewies jedoch  auch Lokalmatador Martin  Fischerlehner,  der die Wetterbedingungen mit seinem motorisch unterlegenen  Mitsubishi Evo VI brillant auszunützen wusste und auf dem  großartigen dritten Gesamtrang liegt. 
                                      Die  Stimmen der Toppiloten: 
                                      Simon  Wagner: „Ich wollte immer die Rallye Monte Carlo fahren. Nach dieser  letzten Prüfung hier, brauche ich das nicht mehr. Weil die hat alles  geboten, was es dort auch gibt. Das war unglaublich. Ich bin schon  gespannt auf morgen.“ 
                                      Hermann  Neubauer: „Das was sich hier auf der letzten SP getan hat, war das  Schlimmste, was ich im Rallyesport je erlebt habe. Ich habe zum Teil  auf der Geraden gebremst, so arg war das. Ich bin wirklich heilfroh,  dass ich im Ziel bin.“ 
                                      Martin  Fischerlehner: „Dass ich die letzte Sonderprüfung gewinnen konnte, ist  unglaublich toll. Das war ein reiner Blindflug. Natürlich bin ich  mit dem Erreichten bisher sehr, sehr zufrieden. Aber ich möchte  natürlich morgen auch noch kräftig Gas geben.“ 
                                      Julian  Wagner: „Der Tag hat super begonnen und leider sehr, sehr schlecht für uns  aufgehört. Aber das ist halt so im Rallyesport. Damit muss ich leben  und daraus muss ich lernen.“ 
                                        
                                      Nach  wilden Überschlägen der Mühlviertler Local Heroes Severin  Katzensteiner und Johann  Seiberl wurde die gestrige Schlussprüfung schließlich abgebrochen. 
                                      In  der von der Austrian  Motorsport Federation neu geschaffenen Prototypen-Klasse  8 führt nach einem ebenso turbulenten Verlauf zwischenzeitlich Christoph  Zellhofer (Suzuki Swift ZMX) vor Martin  Rossgatterer (Mitsubishi  Evo VI). 
                                      In  der 2WD-Staatsmeisterschaft liegt etwas überraschend Michael  Franz (VW Golf III) vorne. Hinter ihm hat Michael  Kogler (VW Scirocco) 23 Sekunden Rückstand.   
                                      Nicht  unverdient liegt der Niederösterreicher Michael  Franz auch in der Junioren-Staatsmeisterschaft vor  Rookie Luca  Pröglhöf (Ford  Fiesta) in Führung. 
                                      Im Österreichischen  Rallye Cup hält Martin  Fischerlehner die Führung vor seinem Mühlviertler Kollegen Martin  Lengauer (Subaru WRX) und Martin  Kalteis (Mitsubishi Evo IX). – Der Rallye  Cup 2000 sieht momentan Michael  Franz vor Luca  Pröglhöf vorne.   
                                        
                                      In  der Historischen  Staatsmeisterschaft liegt Gert  Göberndorfer (Opel Ascona B) vor Lukas  Schindelegger (Ford Escort RS2000). – Und im Historischen  Cup führt momentan Günther  Königseder (Lancia Delta) vor Horst  Stürmer (Audi Coupe quattro). 
                                      Im  bei der Jännerrallye ebenfalls ausgetragenen Regional  Rally Cup (RRC) liegt nach acht Prüfungen bisher Simon  Wagner vor Martin  Fischerlehner und Ernst  Haneder (Mitsubishi Evo IX). 
                                      Morgen  geht die Jännerrallye 2020 mit den Prüfungen 9 bis 14 zu Ende. 
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                                      Pressebetreuung 35. Int. LKW FRIENDS on the road Jännerrallye presented by LT1  
Sportpressedienst 
Armin Holenia, Wolfgang Nowak  |